Meiner Beobachtung zu Folge hat es sich mittlerweile in der Reiterwelt herumgesprochen, dass die Zähne des Pferdes regelmäßig kontrolliert werden sollten.
Doch warum ist das so?
Kamen die Wildpferde nicht auch ohne Zahnarzt aus?
Die Zähne des Pferdes werden ein Leben lang nachgeschoben. Ja, sie wachsen nicht nach, sonder sie sind in ihrer Länge bereits in den Zahnfächern angelegt und schieben sich immer weiter heraus.
Dies ist der Grund für den großen Kopf der Pferde! Das Nachschieben der Zähne gleicht die Abnutzung dieser durch das Zermalmen von relativ hartem Grundfutter aus. Und hier liegt zumeist
schon der Unterschied zwischen dem Wildpferd und dem Hauspferd. Die Abnutzung ist beim Hauspferd nicht mehr so stark. Deshalb muss nachgearbeitet werden. Durch nicht abgenutzte Flächen
(Kanten an den Zahnrändern) verändert sich die Mahlbewegung der Kiefer, wodurch das Gebiss immer ungleicher abgenutzt wird. Es kann zu so genannten "Wellen- oder Treppengebissen" kommen.
Vielleicht hat das Pferd auch mal einen Backenzahn verloren und der noch stehende Gegenspieler im Ober- oder Unterkiefer wird gar nicht mehr abgenutzt und wird immer länger!
Aber nicht nur die Backenzähne benötigen die Aufmerksamkeit des Zahnbehandlers. Auch die Schneidezähne sollten gekürzt werden. Anderenfalls kann es passieren, dass zu hoher Druck auf den
Schneidezähnen lastet und das Pferd zum Zusammenpressen der Backenzähne sehr viel Kraft braucht.
In welcher Verbindung stehen die Zähne mit der Osteopathie?
Schiefen im Körper zeigen sich oftmals auch an den Zähnen. Bei der Betrachtung der Schneidezähne beispielsweise fällt dabei auf, dass die Zähne auf der einen Seite länger erscheinen als auf der anderen Seite. Wird nun osteopathisch an der Schiefe im Körper gearbeitet, die Zähne aber nicht bearbeitet, bleiben die Erfolge meistens aus. Im Rahmen der Ganzheitlichkeit empfiehlt es sich also auch die Zähne korrigieren zu lassen.
Ein anderes Beispiel ist der oben beschriebene hohe Druck auf den Schneidezähnen, wenn nur die Backenzähne bearbeitet werden. Den Anpressdruck den das Pferd zum Zermalmen seiner Nahrung aufbauen muss, ist hierdurch viel höher, sodass das Kiefergelenk mehr leidet und auch die Muskeln stark verspannen. Deshalb wird bei der osteopathischen Untersuchung auch immer die Kaumuskulatur mit untersucht.
Ich empfehle jedem sich einen gut ausgebildeten Zahnbehandler zu suchen. Auf der Seite der IGFP gibt es zum Beispiel eine Liste mit Behandlern die eine strenge Prüfung abgelegt haben. Hier werden
außerdem viele Fragen bezüglich der Zahnbehandlung beantwortet.
Meines Erachtens ist eine Sedierung bei der Zahnbehandlung notwendig und auch bei fast allen Pferden vertretbar. Ohne die nötige Ruhigstellung des Pferdes ist es für den Zahnbehandler meist nicht
möglich, mit der gegebenen Ruhe auch die hintersten Zähne ausreichend zu bearbeiten. Auch die Nutzung des Maulgatters birgt ohne eine Sedierung für Mensch und Pferd nicht zu unterschätzende
Gefahren.
Als zusätzliche Therapiemaßnahmen zur Osteopathie biete ich Ihnen auch Trigger- und Stresspunktmassage, Dry Needling, manuelle Lymphdrainage, Elektrotherapie und Blutegeltherapie an.
Pferdeosteopathie
Saskia Jungermann
0171 6159517
s.jungermann@gmx.de
Für Sie und Ihr Pferd unterwegs im Großraum Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Gifhorn, Celle, Walsrode...